Leitfaden für Nachhaltige Qualität, Glossar

Wir bieten Unternehmen einen Marktplatz an, über den Sie mehr Reichweite für Ihre nachhaltigen Informationen bzw. Angebote erhalten. Ihre Veröffentlichung zu 5 Schwerpunkten Produkte, Dienstleistungen/Services, Event, und Jobs.
Gebündelt finden interessierte Besucher alles zum Thema Nachhaltigkeit.
Jedes Unternehmen wird aufgefordert unserem Leitfaden zuzustimmen und damit insgesamt für eine gemeinsame Qualitätsausrichtung zu sorgen. Damit möchten wir sicherstellen, dass wir unseren Marktplatz Besuchern ausschließlich Unternehmen anbieten, die eine nachhaltige und wahrheitsgetreue Ausrichtung verfolgen. Wir behalten und das Recht vor, bei Missbrauch „Greenwashing“ Ihre Veröffentlichung zu deaktivieren. Selbstverständlich vertrauen wir auf Ihre Selbstverantwortung und wünschen uns mit Ihnen gemeinsam eine Verbesserung für uns Alle.
Denn was ist wichtiger als den Planeten und letztendlich alle Lebewesen zu schützen. THERE IS NO PLANET B. Jede Maßnahme hilft. Dies kann z.B. mit einem schonenden Umgang der Umwelt, bewusst mit Ressourcen umzugehen und mit einem sinnvollen Konsumverhalten gelingen.

B Corporation Zertifizierung

Zertifizierte B Corps sind Teil einer globalen Bewegung, die für eine integrative, gerechte und regenerative Wirtschaft steht. Ein Prozess der kontinuierlichen Verbesserung.
Die B Corp-Zertifizierung ist ein holistischer Prozess und konzentriert sich nicht ausschließlich auf ein einziges soziales oder ökologisches Thema. Die Erlangung und Aufrechterhaltung der Zertifizierung ist zeitintensiv und erfordert die Einbindung von Teams und Abteilungen im Unternehmen. Unter Berücksichtigung der Unternehmensgröße sowie des Unternehmensprofils umfasst die Überprüfung die Dokumentation u.a. des Geschäftsmodells, Informationen über die Betriebsabläufe, Struktur und verschiedenen Arbeitsprozesse sowie die Prüfung möglicher öffentlicher Beschwerden. Durch die Rezertifizierung nach drei Jahren wird sichergestellt, dass die Standards kontinuierlich eingehalten werden.
https://www.bcorporation.de/b-corp-zertifizierung

Betriebliche Nachhaltigkeit

Beschreibt die nachhaltige Entwicklung in einem Unternehmen. Damit ist es die Abgrenzung zur nachhaltigen Entwicklung von z.B. einer Gesellschaft, Politik oder auch Branche.
Damit ist auch explizit nicht nur wirtschaftliche Nachhaltigkeit, im Sinne einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung, gemeint sondern auch ökologische und soziale Nachhaltigkeit des Unternehmens.

Berichtsumfang

Um eine Vergleichbarkeit zur finanziellen Berichterstattung herzustellen, bezieht sich die DNK-Erklärung bei Unternehmen, die nach dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz nicht berichtspflichtig sind, in der Regel auf den Konsolidierungskreis der in ihrem Konzernabschluss einzubeziehenden Unternehmen. Es kann sinnvoll und erforderlich sein, hiervon abzuweichen. In der Regel erforderlich ist die Ausweitung gegenüber der finanziellen Berichterstattung zum Beispiel, wenn zu einzelnen Kriterien über die Lieferkette berichtet wird. In diesen Fällen weisen die Unternehmen hierauf hin und begründen ihre Entscheidung. Nach dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz müssen berichtspflichtige Unternehmen hinsichtlich des Berichtsumfangs bei ihren DNK-Erklärungen danach differenzieren, ob sie eine nichtfinanzielle Erklärung bzw. einen nichtfinanziellen Bericht erstellen, die/der an die Betrachtungsreichweite von Jahresabschluss und Lagebericht anknüpft, bei der/bei dem im Kern über das einzelne Unternehmen zu berichten ist, oder ob sie eine nichtfinanzielle Konzernerklärung bzw. einen nichtfinanziellen Konzernbericht erstellen, die/der sich an den Berichtsumfang von Konzernabschluss und Konzernlagebericht anschließt und insoweit auf den Konsolidierungskreis bezogen ist.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Bei der BNE geht es darum, Einzelpersonen und Gruppen zur (globalen) Zusammenarbeit für eine nachhaltige Entwicklung zu befähigen. Das bedeutet, dass Menschen Kompetenzen, (Fach-)Wissen, Einstellungen und Werkzeuge vermittelt werden, um nachhaltigen Handeln und Entscheidungen zu erleichtern. BNE kann z.B. in Schulen, Kitas, Volkshochschulen oder sonstigen Projekten Anwendung finden.

Corporate Citizenship

Beschreibt die Ansicht, dass ein Unternehmen ein „Bürger“ einer Gesellschaft ist, bzw. dass ein Unternehmen in dieser Art und Weise handelt. In der Praxis bedeutet dies, dass Entscheidungsfindung stärker in einen gesellschaftlichen Kontext gestellt werden.
Ziel soll sein einen positiven Einfluss auf die lokale oder auch gesamte Gesellschaft zu haben und so im Endeffekt auch für die eigene Entwicklung eine gute Basis zu schaffen.

Corporate Responsibility

Wird oft als Alternative für Corporate Social Responsibility genutzt. Es soll stärker betonen, dass ein Unternehmen nicht nur eine soziale Verantwortung trägt, sondern eben auch eine ökologisch und wirtschaftliche. Der Begriff findet sich v.a. im europäischen Sprachgebrauch, während „social“ im englischen Sprachraum die anderen Verantwortungsbereiche sprachlich eher umfasst.

Corporate Social Responsibility (CSR)

CSR ist die Abkürzung von Corporate Social Responsibility. Der Begriff wird oft synonym für CR (Corporate Responsibility) oder im deutschen allgemein unternehmerischer Nachhaltigkeit genutzt.
Beschreibt grob übersetzt die Verantwortung eines Unternehmens ggü. Umwelt und Gesellschaft. Kernaspekte sind u.a. die Einbeziehung der Stakeholder und derer Interessen sowie die Freiwilligkeit der Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Die beschriebene Verantwortung umfasst mindestens die ggü. Mitarbeitenden, Zulieferern, Kund*innen, aber auch Gesellschaft an sich.

CSR-Berichtspflicht

In Deutschland herrscht für große Unternehmen die Pflicht einer jährlichen Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dies gilt für sogenannte „public interest entities“; konkret kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften und haftungsbeschränkte Personengesellschaften sowie große Kreditinstitute und Versicherungsunternehmen mit mehr als 500 Arbeitnehmer*innen. Die Pflicht trat in Deutschland 2017 mit dem CSR-RUG (CSR-Richtlinienumsetzungsgesetz) in Kraft und bildet damit die Umsetzung der 2014 verabschiedeten EU-Richtlinie.
Zur Umsetzung der Berichtspflicht muss kein anerkanntes Regelwerk wie der DNK oder der der SRS des GRI angewandt werden, jedoch erleichtert die Anwendung die rechtssichere Umsetzung des Gesetztes für die meisten Unternehmen.
Veröffentlichung des Bundestages: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2017/kw10-de-berichtspflichten-unternehmen-csr-493972

Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)

Diese neue EU-Richtlinie für Unternehmen erweitert die Anforderungen an die nicht-finanzielle Berichterstattung. Mehr Unternehmen in der EU müssen folglich mit höherem Detailgrad rund um Nachhaltigkeit berichten. Das Ziel der EU ist es damit, mittels Transparenz zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft in Europa beizutragen.

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DAK)

Möchten Sie zum Thema Nachhaltigkeit Ihre Ausrichtung dokumentieren? Vom Rat für nachhaltige Entwicklung (RNE), dem höchsten Nachhaltigkeits-Gremium der Bundesregierung, wurde dieser Berichtsstandard „DNK“ für Unternehmen und Organisationen entwickelt. https://www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de/
Kleine und mittlere Unternehmen wird die nicht-finanzielle Berichterstattung erleichtert. Es werden ökologische und soziale Aspekte erfasst. Ein Bericht nach DNK erfüllt die gesetzliche Anforderung zur Berichterstattung über nicht-finanzielle Aspekte (Umgangssprachlich „CSR-Berichtspflicht“)
Wenn die Anforderungen vollständig sind, erhalten Sie ein Signet. Eine kostenfreie Erstberatung über Schulungsbüros und ein kostenfreier Datenbankeintrag ist möglich. In 4 Schritten ist eine DNK-Erklärung realisierbar (Dauer 6 - 8 Wochen)
Weitere Informationen auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Nachhaltigkeitskodex

Due Diligence

Due Diligence lässt sich sinngemäß als gebührende Sorgfalt übersetzen und bezieht sich auf eine mit entsprechender Sorgfalt durchgeführten Risikoprüfung mit dem Ziel, möglichst alle relevanten Risiken zu identifizieren. Die negativen Auswirkungen, die durch die Geschäftstätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens in Bezug auf nachhaltigkeitsrelevante Belange entstehen oder entstehen könnten, sollen überwacht und bei Verstößen geeignete Abhilfemaßnahmen angeboten werden.

EFFAS

European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS) ist ein Netzwerk von europäischen Finanzanalysten, das 2010 zusammen mit der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) eine Richtlinie zur Integration von Umwelt- und Sozialaspekten in die Finanzberichterstattung herausgegeben hat, die KPIs for ESG (Key Performance Indicators for Environmental Social & Governance Issues). Der DNK knüpft neben den 28 Leistungsindikatoren der GRI auch an die 16 EFFAS-Indikatoren an. https://effas.com/

EMAS

EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein Umweltmanagementsystem. EMAS, kurz auch Öko-Audit genannt, wurde 1993 von der EU entwickelt und soll den Unternehmen helfen, ihre Umweltleistungen zu verbessern, indem sie freiwillig ein umfassendes Umweltmanagement einführen. Dieses wird regelmäßig extern geprüft (zertifiziert). https://www.emas.de/

EU-Taxonomie

Die Taxonomie-Verordnung ist ein zentraler Bestandteil des EU Aktionsplans für ein nachhaltiges Finanzwesen. Ziel des Aktionsplans ist es, die Finanzströme in nachhaltigere Aktivitäten umzulenken, um so die Transformation der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit finanzieren zu können. Die Taxonomie soll als einheitliches Klassifikationssystem genau definieren, welche Wirtschaftsaktivitäten als nachhaltig deklariert werden können und welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssen. Damit soll ein einheitliches Verständnis geschaffen sowie Greenwashing verhindert werden. Nachhaltige Finanzprodukte und Unternehmen sollen so für Anleger*innen stärker in den Fokus rücken.

EU-Richtlinie zu nichtfinanziellen Informationen

Im Dezember 2014 hat die EU-Kommission eine Richtlinie zur Erweiterung der finanziellen Berichterstattung um nichtfinanzielle und die Diversität betreffende Aspekte verabschiedet (2014/95/EU). Im März 2017 wurde diese Richtlinie in deutsches Recht, insbesondere ins Handelsgesetzbuch (HGB), überführt. Von der Berichtspflicht unmittelbar betroffen sind insbesondere kapitalmarktorientierte Unternehmen, Kreditinstitute und Versicherungen mit mehr als 500 Mitarbeitenden bzw. einer Bilanzsumme von mehr als 20 Mio. € bzw. einem Nettoumsatz von mehr als 40 Mio. €. Darüber hinaus enthält das Gesetz spezielle Konzernberichtspflichten für kapitalmarktorientierte Unternehmen, Kreditinstitute und Versicherungen. Die betroffenen Unternehmen müssen für alle nach dem 31. Dezember 2016 beginnenden Geschäftsjahre über einzelne nichtfinanzielle Aspekte, insbesondere ihre Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange sowie über die Achtung der Menschenrechte, die Bekämpfung von Korruption und Bestechlichkeit, berichten. Dies kann durch Erweiterung des (Konzern-) Lageberichts oder durch einen gesonderten „nichtfinanziellen (Konzern-) Bericht“ erfolgen. Die Berichterstattung soll anhand eines vom Gesetzgeber vorgegebenen Wesentlichkeitsmaßstabs erfolgen. Zur Berichterstellung kann gemäß § 289d HGB auf Rahmenwerke zurückgegriffen werden, wobei die Bundesregierung in der Gesetzesbegründung in diesem Zusammenhang u. a. den Deutschen Nachhaltigkeitskodex ausdrücklich erwähnt hat.

Environment Social Governance (ESG)

Das „E“ steht für Enviroment (Umwelt), „S“ für Social (Gesellschaft) und das „G“ für Governance (Unternehmensführung oder –Steuerung). ESG adressiert folglich die Nachhaltigkeitsdimension Umwelt, Gesellschaft und Geschäftsführung, z.B. für Zielformulierungen oder für Investments.

Gemeinwohl-Ökonomie

Sie ist ein alternatives, ethisches Wirtschaftsmodell, entwickelt und gefördert durch den österreichischen Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie. Das Modell definiert Unternehmenserfolg anhand gemeinwohlorientierter Werte. Ziel einer ethischen Marktwirtschaft ist demnach ein gutes Leben. Menschenwürde, globale Fairness und Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung sind dabei wesentliche Elemente. Anhand einer Gemeinwohl-Matrix erstellen die Unternehmen eine Gemeinwohl-Bilanz. https://www.ecogood.org/

Global Compact

Der Global Compact ist ein Pakt, der zwischen Unternehmen und den Vereinten Nationen (United Nations) geschlossen wird. Unternehmen verpflichten sich hierbei dazu die Globalisierung ökologisch und gesellschaftlich verantwortungsvoll zu gestalten. Der Pakt besteht seit 1999 und bis heute haben sich über 10.000 Unternehmen dazu verpflichtet. Neben Unternehmen können sich auch Forschungseinrichtungen, Verbände und Kommunen dem Global Compact anschließen. Für die Unternehmen bedeutet das, dass sie einen jährlichen Fortschrittsbericht über ihre Entwicklung zu den zehn Punkten des Global Compact abgeben sollen. Heutzutage sind die Anforderungen des Global Compact vergleichsweise gering. Die Berichterstattung nach GRI oder DNK fordert deutlich ausführlichere und tiefere Auskünfte. Der Global Compact steht damit in der Kritik Greenwashing zu begünstigen, da es für Unternehmen ein leichtes sei, sich mit dem Siegel des UN Global Compact zu zieren, ohne große Anstrengungen bzgl. Nachhaltigkeit unternehmen zu müssen.

Greenhouse Gas Protocol

Das Greenhouse Gas Protocol (GHG) wurde vom World Resources Institute (WRI) und der Unternehmensinitiative World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) ausgearbeitet. Viele Unternehmen richten sich bereits danach und auch fast alle branchenspezifischen Standards werden davon abgeleitet. Im Sinne des Greenhouse Gas Protocol sollen neben direkten Emissionen, die etwa im Produktionsprozess durch Maschinen oder aufgrund von Dienstreisen entstehen (Scope 1), möglichst auch solche aufgezeigt werden, die etwa als Folge der Stromnutzung oder bei Zulieferern anfallen (Scope 2 und 3). https://ghgprotocol.org/

Greenwashing

Greenwashing bezeichnet meist das Verhalten eines Unternehmens, wenn es sich nach außen nachhaltiger darstellt als es ist. Es ist keine eindeutige Grenze zu ziehen, wo eine positive Kommunikation der Nachhaltigkeitsleistung aufhört und wo Greenwashing anfängt. Oftmals geht mit Greenwashing Intransparenz über die wirklichen Nachhaltigkeits-Leistungen und auch noch bestehenden Schwachstellen einher.

Global Reporting Initiative (GRI)

In Österreich bietet das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt. Energie, Mobilität, Innovation und Technologie eine Global Reporting Initiative (GRI) an. https://www.bmk.gv.at/
Die Global Reporting Initiative (GRI) ist ein kontinuierlicher internationaler Dialog zur Unternehmensberichterstattung, an dem Unternehmen und ihre Anspruchsgruppen teilnehmen. Die GRI entwickelt Richtlinien und will damit die Qualität der Berichterstattung erhöhen, standardisieren und somit vergleichbarer machen. 2016 wurden die GRI G4-Richtlinien zu sogenannten Sustainability Reporting Standards (SRS) weiterentwickelt. Diese Transition erfolgte auf Wunsch nach mehr Modularität sowie mehr Flexibilität bezüglich der Berichtsoptionen und Formate. Eine Auswahl von GRI-Leistungsindikatoren (alternativ EFFAS-KPI) ergänzt die Berichterstattung des DNK. https://www.globalreporting.org/

International Labour Organization ILO

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen zur Formulierung und Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards. Sie bestimmt ihr Handeln in vier Grundprinzipien: Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen, Beseitigung der Zwangsarbeit, Abschaffung der Kinderarbeit, Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf. Auf dieser Basis wurden insgesamt acht sogenannte Kernarbeitsnormen (Übereinkommen) festgelegt: Vereinigungsfreiheit und Schutz des Vereinigungsrechts, Vereinigungsrecht und Recht zu Kollektivverhandlungen, Zwangsarbeit, Abschaffung der Zwangsarbeit, Gleichheit des Entgelts, Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf, Mindestalter, Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit. In den DNK-Kriterien 14–16 wird u. a. auf Einzelaspekte der ILO-Grundprinzipien eingegangen. http://www.ilo.org/berlin/lang--de/index.htm

Integriertes Managementsystem

Ein integriertes Managementsystem soll die verschiedenen in Unternehmen bestehenden Managementsysteme in ein System zusammenfassen. Entstanden ist das Konzept daraus, dass Unternehmen ab den 1980er Jahren oft durch Anforderungen ihrer Kunden Qualitätsmanagementsysteme aufgebaut haben und sich in den folgenden Jahrzehnten weitere wie Umweltmanagementsysteme, Risikomanagementsysteme, Datenschutzmanagementsysteme hinzu gereiht haben. Oft lassen sich nicht alle Managementsysteme in eines fassen und insb. bei sehr abgeschlossenen Themenbereichen ist dies auch wenig nutzbringend. Besondere Bedeutung hat die Zusammenlegung von Qualitätsmanagementsystemen nach ISO 9001 und Umweltmanagementsystemen nach ISO 14001 erlangt, da die jeweils geforderte kontinuierliche Verbesserung langfristig nur durch Verzahnung beider Bereiche erreicht werden kann.

ISO 14001

ISO 14001 legt zertifizierbare Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest. Diese Norm kann sowohl auf produzierende als auch auf dienstleistende Unternehmen und Organisationen angewandt werden. Die ISO 14001 ist Teil einer Normenfamilie, die u. a. die Bereiche Umweltauditing, -kommunikation, -kennzeichnung und leistungsbewertung sowie Ökobilanzierung und weitere Umweltaspekte in der Produktentwicklung umfasst. https://www.iso.org/iso-14001-environmental-management.html

ISO 26000

Die ISO 26000 ist ein Leitfaden, der Organisationen helfen soll ihrer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung nachzukommen. Sie ist ausdrücklich keine Norm und es können keine Zertifizierungen nach ihr vorgenommen werden. Die Anwendung soll für alle Arten von Organisationen offen sein und sie ist ausschließlich freiwillig. Der Leitfaden nennt sieben Grundsätze gesellschaftlicher Verantwortung und Kernelement der Umsetzung ist die Einbeziehung der Ansprüche von Stakeholdern (Stakeholderdialog). Die Kernthemen des Leitfadens sind: Unternehmensführung, Menschenrechte, Arbeitspraxis, Umwelt, faire Geschäftspraktiken, Kundenanliegen und Einbindung der Gemeinschaft.

Iso 50001

ISO 50001 ist eine Norm der International Organization for Standardization (ISO), die Organisationen und Unternehmen beim Aufbau eines systematischen Energiemanagements unterstützen soll. Ungenutzte Energieeffizienzpotenziale sollen dadurch erschlossen, Energiekosten verringert und der Ausstoß von Treibhausgasen sowie andere Umweltauswirkungen von Energieverbräuchen reduziert werden. https://www.iso.org/iso-50001-energy-management.html

Iso 9000 Normreihe

ISO 9000 Normreihe der International Organization for Standardization (ISO) legen Grundsätze für Maßnahmen zum Qualitätsmanagement eines Unternehmens fest. Mit ihren acht Grundsätzen (Kundenorientierung, Verantwortlichkeit der Führung, Einbeziehung der beteiligten Personen, prozessorientierter Ansatz, kontinuierliche Verbesserung, sachbezogener Entscheidungsfindungsansatz sowie Lieferantenbeziehungen zum gegenseitigen Nutzen) eignet sie sich teilweise auch zum Management der Nachhaltigkeit. https://www.iso.org/iso-9001-quality-management.html

Klimaerwärmung

Klimaerwärmung ist ein häufig genutzter Begriff, um den aktuell bestehenden Klimawandel zu beschreiben. Gemeint ist damit, dass die globalen Jahresdurchschnittstemperaturen seit Mitte des 20. Jahrhunderts ansteigen. Die Veränderungen lokaler Jahresdurchschnittstemperaturen unterscheidet sich hierbei stark und in manchen Regionen ist sogar eine Absenkung der Temperaturen durch die globalen Klimaveränderungen zu beobachten.

Klimamanagement

Klimamanagement bezeichnet ein System zu einer Klimastrategie, welches mit Hilfe eindeutiger Key Performance Indikatoren für den Impact zum Klimawandel gesteuert wird und eine kontinuierliche Überprüfung der Zielerreichung beinhaltet. In der Praxis zeigt sich, dass auf Grund der hohen Individualität der Unternehmen, keine standardisierten Strategien Anwendung finden. Die Entwicklung eines Klimamanagements baut in der Regel auf den zwei Säulen:

  1. quantitativen Bewertung des aktuellen klimarelevanten Impacts
  2. partizipativer Prozess mit allen betroffenen Stakeholdern

Klimaneutral

Als Klimaneutral wird der Impact eines Unternehmens bezeichnet, wenn der Ausstoß von CO2-Äquivalenten so niedrig ist, dass der Klimawandel nicht begünstigt wird. Dies bedeutet nicht, dass der Ausstoß auf Null reduziert wird, da Klimaneutralität in der Praxis oft mit der Erreichung des 1,5 Grad-Ziels verbunden wird. Des Weiteren kann zwischen Brutto- und Netto-Klimaneutralität unterschieden werden. Brutto-Klimaneutral bedeutet eine quantitative Reduktion des Ausstoßes von CO2-Äquivalenten, wogegen bei Netto-Klimaneutralität die Kompensation der CO2-Äquivalente einberechnet wird. Ein Unternehmen kann also Netto-Klimaneutral sein, obwohl sich der absolute Ausstoß nicht verändert.

Klimaschutz

Klimaschutz umfasst Maßnahmen, die darauf abzielen den (anthropogen verursachten) Klimawandel auf ein Minimum zu reduzieren. Hauptanliegen ist es, die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren oder Treibhausgase (natürlich oder technisch) zu speichern.
Die Reduktion der Emissionen umfasst beispielsweise:

Damit gehören ebenso Maßnahmen zur Aufklärung über den Klimawandel und über Möglichkeiten individueller und unternehmerischer Maßnahmen zum Klimaschutz. Im weiteren Sinne werden zu Klimaschutz auch Maßnahmen gezählt, die die Folgen des Klimawandels abschwächen sollen.

Klimawandel

Klimawandel meint ganz allgemein die Veränderung des Klimas einer Atmosphäre. Im aktuellen Kontext ist damit eine Erderwärmung gemeint, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts zu verzeichnen ist. Diese Veränderung ist nach verifizierbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen „anthropogen verursacht“. Damit spricht man auch vom menschgemachten Klimawandel. Hauptursache des Klimawandels seien direkte und indirekte Treibhausgasemissionen (Kohlenstoffdioxid, Stickoxide, Methan, Wasserdampf) und deren Wirkung auf den Einfluss der Sonneneinstrahlung auf die Erde. In unserem Beitrag „Gibt es den Klimawandel?“ haben wir zu Argumenten von sogenannten Klimawandelskeptikern Stellung genommen. Der Klimawandel wird weltweit von Staaten, Bündnissen und Expert*innen Gremien als eines der größten Risikos für den globalen Frieden und Wohlstand der Menschen anerkannt. Die komplexen Zusammenhänge natürlicher Systeme, die Lebensgrundlage für menschliche Gesellschaften sind, lassen das eigenetliche Risiko schwer abschätzen. Dem Vorsorgeprinzip folgend, sollen entsprechend konsequente Maßnahmen getroffen werden, um die Emission von Treibhausgasen auf ein Minimum zu reduzieren.
Das Ziel des 2015 ratifizierten „Klimavertrags von Paris“ verpflichtet die Staatengemeinschaft auf das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5°C im Vergleich zum vorindustriellen Level zu begrenzen.

Korruption

Bei Korruption handelt es sich um den Missbrauch von anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil. In Deutschland gibt es u. a. einen ganzen Katalog von Straftaten, die den Themenkomplex Korruption betreffen. Hierzu gehören Bestechung/Bestechlichkeit, Vorteilsnahme/Vorteilsgewährung etc. Die Business Principles for Countering Bribery von Transparency International wenden sich an Unternehmen zur Abwehr und Vermeidung von Korruption. Weitere Orientierung geben die OECD und die ILO-Konventionen. Der Prüfstandard IDW PS 980 konkretisiert in Deutschland Anforderungen an das Compliance Management. Daneben nimmt auch die Extractive Industries Transparency Initiative (EITI), ein globaler Zusammenschluss von nationalen Regierungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft zur verbesserten Transparenz bei der Ausbeutung natürlicher Ressourcen, Konkretisierungen in Bezug auf Korruption vor.

Lieferantenmanagementsysteme

Die praktische Umsetzung der gestiegenen Transparenzanforderungen im Einkaufsmanagement stellt Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen, denn die Beschaffung und die Auswertung von Informationen beanspruchen erhebliche Ressourcen. Immer häufiger sehen sich Unternehmen mit einer Vielzahl von Fragebögen und Kontrollen konfrontiert. Verschiedene Brancheninitiativen und Plattformen bieten webbasierte Ansätze für Lieferantenabfragen. Hierzu zählen BSCI, E-TASC, EICC, PSCI und Together for Sustainability. Zu den Plattformanbietern zählen beispielsweise Achilles, EcoVadis, FFC (Fair Factories Clearinghouse), Intertek GSM, NQC, Sedex, SupplyShift. (Siehe hierzu auch „Ansätze für Lieferantenabfrage und -management“, econsense-Diskussionsbeitrag; https://econsense.de/

Managementsysteme zu Aspekten der Nachhaltigkeit

Leistungsanforderungen zu nachhaltigem Wirtschaften sind in spezifischen Managementsystemen niedergelegt. Ein einheitlich konsolidiertes System zum Nachhaltigkeitsmanagement gibt es bisher nicht. Folgende Systeme betreffen Teilaspekte des Nachhaltigkeitsmanagements: EMAS (Eco Management and Audit Scheme – Europäische Verordnung), IDW PS 980 (nationaler Prüfungsstandard zur Compliance des Instituts der Wirtschaftsprüfer), ISO 14001 (Internationales Umweltmanagementsystem), ISO 9001 (Internationales Qualitätsmanagementsystem), SA 8000 (Internationaler Standard zu Mindestanforderungen an die Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern der Social Accountability International, einer internationalen Nichtregierungsorganisation).

Menschenrechte

Menschenrechte gelten für alle Menschen gleichermaßen. Sie sind universell gültig, unteilbar und können niemandem abgesprochen werden. Staaten und Unternehmen stehen in der Schutzpflicht. Das heißt, sie sind für die Einhaltung der Menschenrechte direkt verantwortlich. Es gibt verschiedene international anerkannte Texte, die die unterschiedlichen Menschenrechte festhalten, wie beispielsweise die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Sozial- und Zivilpakt, Frauen- und Kinderrechtskonvention oder die ILO-Kernarbeitsnormen.

Nachhaltige Produktion

Als nachhaltige Produktion wird die Herstellung von Produkten (immer häufiger auch Dienstleistungen) bezeichnet, wenn sie insbesondere im Vergleich zu Konkurrenzprodukten ressourcenschonender ist. Ressourcen beziehen sich hierbei sowohl auf ökologische als auch gesellschaftliche Ressourcen.
Besondere Wichtigkeit hat nachhaltige Produktion in Branchen, in denen

Im Idealfall endet die nachhaltige Gestaltung eines Produktes oder einer Dienstleistung jedoch nicht mit der Produktion, sondern umfasst ebenso die Nutzungsphase bei den Konsument*innen und die Phase der Entsorgung.

Nachhaltige Unternehmensführung

Nachhaltige Unternehmensführung meint die Verfolgung einer Nachhaltigen Entwicklung durch das Management eines Unternehmens. Das Management versucht hierbei die soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit (triple bottom line) in Einklang zu bringen. Damit ist kein reiner top-down-Ansatz beschrieben. Die Unternehmensführung kann auch steuernd darauf hin arbeiten, dass Nachhaltigkeit durch alle Mitarbeitenden und Abteilungen aktiv voran getrieben wird (bottom-up).

Nachhaltiges Unternehmen

Als nachhaltiges Unternehmen wird meist ein solches bezeichnet, das deutlich nachhaltiger ist als vergleichbare Unternehmen, insb. Wettbewerber oder ein Unternehmen, das generell viel Kraft in Nachhaltigkeitsmaßnahmen steckt. Tatsächlich wäre es treffender von einem „nachhaltigeren Unternehmen“ oder einem „Unternehmen mit starken Nachhaltigkeits-Ambitionen“ zu sprechen.
Der überwiegende Großteil an Unternehmen kann nicht komplett nachhaltig werden, schließlich würde es bedeuten genauso viele (materielle wie immaterielle) Ressourcen zu regenerieren, wie es verbraucht.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein Prinzip des Umgangs mit Ressourcen, bei dem nur so viele Ressourcen eines Systems genutzt werden, wie wieder regeneriert werden können. Im direkten Zusammenhang wird oft darauf verwiesen, dass nur so die Bedürfnisbefriedigung aus der Nutzung des Systems dauerhaft gewährleistet werden kann.
Die genannten Systeme umfassen dabei sowohl natürliche Ressourcen (insb. Ökosysteme und Lebewesen), als auch menschliche Ressourcen (Arbeitskraft, Motivation, Gesundheit) und weitere immaterielle Ressourcen (Vertrauen, Glaubwürdigkeit, etc.). Nachhaltigkeit umfasst nach aktuellen Modellen die Dimensionen ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit. Alle drei Dimensionen seien elementare Systeme zur menschlichen Bedürfnisbefriedigung und ihre Nutzung soll in einem Gleichgewicht zueinander stehen. Der Begriff Nachhaltigkeit geht auf das veraltete Verb „nachhalten“ zurück und meint, etwas dauerhaft erhalten zu können. Seit 2010 wird zunehmend der Begriff der „Enkeltauglichkeit“ oder „Enkelgerechtigkeit“ als Synonym genutzt und verweist stärker auf eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung. Das Wort Nachhaltigkeit selbst wird von vielen als sehr diffus wahrgenommen, weswegen es oft als sogenanntes Buzzword gesehen wird und im Zusammenhang mit Greenwashing steht.

Nachhaltigkeitsbericht

Ein Medium, durch welches Unternehmen, Kommunen oder andere Organisationen (NGOs, Universitäten etc.) regelmäßig und systematisch Informationen über ihre Verantwortung, ihre Leistungen und Aktivitäten, sowie deren positive und negative Auswirkungen auf die Gesellschaft und die natürliche Umwelt bereitstellen. Nachhaltigkeitsberichte können gedruckt oder online verfügbar sein. Wichtige Kriterien sind, dass diese öffentlich zugänglich, verständlich, transparent und nachvollziehbar und aktuell sind sowie in Regelmäßigkeit erscheinen. Es gibt verschiedene Standards nach denen berichtet werden kann. Berichtsstandards geben einen Rahmen vor, was es einfacher macht für Unternehmen und Organisationen einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Außerdem wird die Vergleichbarkeit erhöht. Typische Standards sind bspw. der DNK (deutscher Nachhaltigkeitskodex) und der GRI (Global Reporting Initiative). Alternativ kann ein Bericht jedoch ebenso nach selbst gewählten Kriterien erstellt werden.

Nachhaltigkeitsberichterstattung

Prozess der Erstellung des Berichts. Einschließlich Ermittlung der Daten, Erstellung inkl. Texten, Grafikerstellung, Design, Veröffentlichung und Rechenschaftslegung der unternehmerischen Leitung gegenüber internen und externen Anspruchsgruppen (Stakeholder) im Hinblick auf die Ziele einer wirtschaftlich, sozial und ökologisch verträglichen Entwicklung.

Nachhaltigkeitscontrolling

Als Nachhaltigkeitscontrolling wird ein Prozess der Steuerung, Optimierung und Kontrolle hinsichtlich sozialen, ökologischen und ökonomischen quantitativer und qualitativer Kriterien bezeichnet. Er kann als Erweiterung des klassischen betriebswirtschaftlichen Controllings verstanden werden. Der Prozess gliedert sich in die Phasen: Analyse der IST-Situation, Definition eines SOLL-Zustandes, Identifikation der Abweichungen zwischen SOLL & IST, Maßnahmenfindung zur Verminderung der Differenzen und Begleitung der Maßnahmenumsetzung. Die Phasenabschnitte vollziehen sich als Kreislauf, um eine kontinuierliche Optimierung zu erreichen.

Nachhaltigkeitsmanagement

Nachhaltigkeitsmanagement beschreibt die Integration und Anwendung von sozialen, ökologischen und ökonomischen Kriterien in der Organisationsleitung eines Unternehmens. In der Praxis bedeutet dies das Zusammenspiel diverser Organisationsysteme, wie bspw. Umwelt-, Qualitäts- und Risikomanagementsystemen sowie innerbetrieblichen Informationssystemen und Spezialelementen z.B. für die Überwachung der Lieferkette.

Nachhaltigkeitsstrategie

Nachhaltigkeitsstrategie bezeichnet ein zusammenhängendes Konzept aus Instrumenten und Methoden zur Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens hinsichtlich ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten. Die klassische Entwicklung zeigt zuerst eine Strategie als separates, komplementäres Konzept parallel zur betriebswirtschaftlich orientierten Unternehmensstrategie. Langfristig verbindet eine Nachhaltigkeitsstrategie klassisch-ökonomische, unternehmensstrategische Aspekte mit ökologischen und sozialen Zielstellungen, sodass eine ganzheitliche Strategie entsteht.

Ökoeffizienzanalyse

Ökoeffizienzanalysen bestimmen das Verhältnis zwischen Zielerreichung (möglichst wenig Umweltbelastung) und Mitteleinsatz (Finanzen). Eine Ökoeffizienzanalyse liefert somit notwendige Informationen bezüglich der Effizienz und der Effektivität verschiedener Alternativen und Maßnahmen bei Produkten und Dienstleistungen. Während die Erstellung einer Ökobilanz in den ISO-Normen 14040 und 14044 detailliert beschrieben ist, gibt es weder für die Lebenszykluskosten-Analyse noch für die Ökoeffizienz-Analyse eine vergleichbare Norm oder einen international anerkannten Code of Conduct. (Vgl. hierzu auch: https://www.prosa.org/ )

Ökologischer Fußabdruck

Der Ökologische Fußabdruck ist die Fläche auf der Erde, die aktuell für den Lebensstil eines Menschen benötigt wird. Das sind z. B. die Flächen für die Produktion von Kleidung, Nahrung und Energie, aber auch zur Entsorgung von Müll oder zum Binden des Kohlendioxids, das durch menschliche Aktivitäten freigesetzt wird, die pro Person anfallen. Die Werte werden in Globalen Hektar pro Person und Jahr angegeben und unterscheiden sich je nach Region erheblich. Das Konzept haben die Wissenschaftler Mathis Wackernagel und William Rees 1994 entwickelt. https://www.footprintnetwork.org/

Ökosystemdienstleistungen

Dieser Sammelbegriff bezeichnet den Nutzen und die Vorteile aus funktionierenden ökologischen Systemen, die der Mensch in Anspruch nimmt. Es handelt sich z. B. um die Bodenfunktionen, die Bestäubung von Pflanzen, den Nährstoffkreislauf und die genetische Vielfalt, natürliche Ressourcen wie Nahrung, Wasser, Holz, Fasern, Rohstoffe für Arzneimittel, aber auch die regulativen Leistungen im Hinblick auf das Klima, die Bodenfruchtbarkeit, den Wasserhaushalt, die Abfallbeseitigung. Zu den Ökosystemdienstleistungen gehören auch die Grundlagen für Landeskultur, Freizeit und Erholung sowie das ästhetische und spirituelle Empfinden.

Operationalisieren

Operationalisieren bedeutet, dass Ziele messbar gemacht werden. Dabei sollen Objektivität, Zuverlässigkeit und Gültigkeit der Daten sichergestellt werden. Messbar heißt, dass die Ziele so konkret wie möglich und der Plan und Zeithorizont zur Zielerreichung klar definiert sind. Nur so wird nachprüfbar, ob und in welchem Ausmaß die Ziele tatsächlich erreicht wurden und wie ggf. nachjustiert werden muss (siehe auch Kriterium 6: Regeln und Prozesse).

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)

Die OECD hat im Jahr 2011 Leitsätze für das nachhaltige und verantwortungsbewusste Verhalten von (vor allem multinationalen) Unternehmen formuliert. Sie wurden in einem umfassenden internationalen Konsultationsprozess zwischen Unternehmen, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und Regierungen verhandelt und vertraglich zwischen den Regierungen der OECD-Länder und einiger weiterer Staaten vereinbart. Für Unternehmen sind sie jedoch nicht bindend. http://mneguidelines.oecd.org/

Politische Einflussnahme

Politische Einflussnahme beinhaltet sowohl finanzielle als auch personelle Verflechtungen einer Organisation mit der Politik. Finanzielle Einflussnahme beinhaltet in diesem Sinne Zahlungen von Mitgliedsbeiträgen, Zuwendungen an Regierungen sowie Spenden an Parteien und Politiker/-innen. Personelle Verflechtungen sind insbesondere bei Wechseln von wichtigen Entscheidungsträgern eines Unternehmens in die Politik und umgekehrt gegeben. Politische Einflussnahme beinhaltet aber auch die Mitgliedschaft in Interessensverbänden, die Zusammenarbeit mit entsprechenden Lobby-Agenturen, Anwaltskanzleien, Berater- und PR-Firmen, Stiftungen und Think-Tanks. Als politische Einflussnahme werden auch anlassbezogene Unternehmensinitiativen verstanden sowie die Zugehörigkeit zu spezifischen politisch aktiven Arbeitsgruppen, wie z. B. das Textilbündnis.

Produktlebenszyklus

Der Begriff Produktlebenszyklus bezieht sich auf den gesamten Prozess des Produktes vor Markteintritt, auf dem Markt und bis zur Herausnahme aus dem Markt. Es sind daher Wirkungen der Bereiche Design, Rohstoffe, Herstellung, Transport, Nutzung und Verwertung mit eingeschlossen. Im Sinne der Nachhaltigkeit wäre hier am Ende statt der Entsorgung die Wiederverwertung erstrebenswert. Auf allen Stufen können Unternehmen durch innovative Prozesse einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.

Rechte von Arbeitnehmer/-innen

In Deutschland haben die Rechte von Arbeitnehmer/-innen einen hohen Stellenwert; viele davon sind gesetzlich und über Tarifverträge festgelegt. Die wichtigsten diesbezüglichen Rahmenwerke sind das Grundgesetz und das Arbeitsrecht. Wesentliche Themen sind hier eine faire Bezahlung, Kündigungsschutz, transparente Disziplinar- und Entlassungspraktiken sowie Vereinbarungen zu Arbeitszeit, Urlaub und Elternzeit. International sind im Kontext von Arbeitnehmerrechten besonders die Kernarbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wichtig. https://www.ilo.org/berlin/lang--en/index.htm#:~:text=Die%20Internationale%20Arbeitsorganisation%20(ILO)%20ist,verbindlicher%20internationaler%20Arbeits%2D%20und%20Sozialstandards .

Regeln und Prozesse

Regeln und Prozesse übersetzen die Nachhaltigkeitsstrategie in spezifischere Vorgaben für das alltägliche Arbeiten im Unternehmen. Regeln sind z. B. Einkaufsrichtlinien, Leitlinien für Forschung und Entwicklung oder ein Verhaltenskodex für Mitarbeitende. Diese werden durch geeignete Prozesse in den Unternehmensalltag integriert, z. B. durch regelmäßige Workshops, themenspezifische Arbeitskreise, neue Abläufe und Verfahren in der Produktion oder interne Kommunikationsmaßnahmen.

Ressource

Ressourcen sind materieller oder immaterieller Natur. Sie umfassen sowohl Materialien, die in Unternehmensprozesse einfließen oder für solche genutzt werden (z. B. Kraftstoffe, Boden, Geldmittel, Arbeitskraft, Zeit, Informationssysteme), als auch sogenannte Ökosystemdienstleistungen.

Ressourceneffizienz

Ressourceneffizienz im engeren Sinne bedeutet, die Rohstoffproduktivität zu erhöhen, also das Verhältnis von Ressourceneinsatz und Output des Unternehmens zu verbessern. Das Kriterium umfasst im weiteren Sinne aber auch die Möglichkeit, kritische Ressourcen durch z. B. rezyklierte, erneuerbare oder nicht toxische Alternativen zu ersetzen.

Risiken

Risiken beschreiben Ereignisse, die mit eventuellen negativen Auswirkungen verbunden sind. Die Darstellung von Risiken für einzelne Nachhaltigkeitsaspekte (Kriterien 11–20), welche sich aus der Geschäftstätigkeit oder den Produkten und Dienstleistungen für die jeweiligen Belange ergeben, dient in besonderem Maße einem besseren Verständnis der Geschäftstätigkeit des Unternehmens und macht deutlich, welchen Herausforderungen sich ein Unternehmen in Bezug auf einzelne Nachhaltigkeitsaspekte bewusst ist. Berichtspflichtige Unternehmen sind gemäß § 289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGB im Rahmen des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes aufgefordert, wesentliche Risiken darzustellen, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende Auswirkungen auf die einzelnen nichtfinanziellen Belange haben bzw. haben werden. Die Schwere der Auswirkungen soll hierbei nach ihrem Ausmaß und ihrer Intensität beurteilt werden. Zudem ist auf die Handhabung dieser Risiken einzugehen. Dabei sind nicht nur solche Risiken zu berichten, die mit der unmittelbaren Geschäftstätigkeit des Unternehmens verknüpft sind, sondern auch solche Risiken, die sich aus ihren Produkten bzw. Dienstleistungen oder aus den Geschäftsbeziehungen des Unternehmens ergeben. Auch nichtberichtspflichtige Unternehmen sollen bei der DNK-Erklärung über Risiken berichten. Sie können sich bei dieser Berichterstattung den Maßstab des Gesetzes zu eigen machen, aber zu einem besseren Verständnis auch darüber hinaus eine weitere Risikodarstellung zu den einzelnen Nachhaltigkeitsaspekten vornehmen.

Stakeholder-Dialoge

Stakeholder-Dialoge sind der Austausch mit Anspruchsgruppen des Unternehmens über dessen Nachhaltigkeitsstrategie bzw. über Nachhaltigkeitsziele und -projekte und gelten inzwischen als ein wichtiges Instrument des Nachhaltigkeitsmanagements (siehe Kriterium 9). Der AA1000 Stakeholder Engagement Standard (AA1000SES) des gemeinnützigen Netzwerkes AccountAbility stellt Prinzipien für einen erfolgreichen Umgang mit Anspruchsgruppen bereit. https://www.accountability.org/standards/

Sustainable Balanced Scorecard (SBSC)

Die SBSC basiert auf der Balanced Scorecard. Diese ist ein Konzept zur Messung, Dokumentation und Steuerung der Aktivitäten einer Organisation, bei dem nicht nur finanzielle Messgrößen angewendet werden, sondern auch Fragen von Vision und Strategie. Die SBSC erweitert dies um die Nachhaltigkeit.

Sustainable Development Goals (SDG)

Die 17 Entwicklungsziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verknüpfen das Prinzip der Nachhaltigkeit mit der ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung. Das Zielsystem der Agenda 2030 ist universell und gilt für Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländer gleichermaßen. Auf diese Weise soll die neue Agenda die Grundlage für eine veränderte globale Partnerschaft bilden. Sie wurden von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) verabschiedet und sind seit 1. Januar 2016 mit einer Laufzeit von 15 Jahren (bis 2030) in Kraft. https://sdgs.un.org/

Stakeholder

Stakeholder sind die sogenannten Anspruchsberechtigten einer Organisation, eines Projektes oder eines Prozesses. In der betrieblichen Nachhaltigkeitslehre wird mit dem Begriff auch der Unterschied zu den Shareholdern (Anteilseignern) und damit ein Paradigmenwechsel deutlich gemacht. Dieser Paradigmenwechsel beschreibt die Abkehr davon die Unternehmensstrategie allein an den Interessen der Anteilseigner auszurichten, hin zur Ausrichtung an den Interessen weiterer berechtigter Gruppen. Allgemein werden interne und externe Stakeholder unterschieden. Das Stakeholdermanagement oder der Stakeholderdialog machen es sich zur Aufgabe die Interessen der Stakeholder in die Unternehmensentscheidungen einzubinden.

Supply Chain

Die Supply Chain, oder Lieferkette, beschreibt die Summe der Prozesse und Stationen der Herstellung eines Produktes oder einer Dienstleistung bis zur Fertigstellung. Im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagement spielt die Supply Chain insofern eine besondere Rolle, als dass entlang der Herstellungsschritte immense Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft auftreten können. Insbesondere bei Produkte, die eine globale Lieferkette aufweisen, tragen Unternehmen große Verantwortung. Durch schwächere der fehlende Regulierungen zu Umweltschutz und Menschenrechten in Entwicklungsländern sind Auswirkungen von Produktionen dort enorm. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung gilt es für Unternehmen immer mehr nicht nur die Supply Chain sondern auch die anschließenden Phasen des Lebenszyklus ihrer Produkte zu berücksichtigen und zu gestalten. Bei vielen physischen Produkten resultiert ein Großteil des ökologischen Fußabdrucks aus der Nutzung und Entsorgung der Produkte.

Sustainability

Sustainability ist allgemein die englische Übersetzung des Wortes Nachhaltigkeit. Es leitet sich vom lateinischen „sustenta“ („erhalten“) ab und trägt damit die gleiche Bedeutung wie das deutsche „Nachhaltigkeit“. Im deutschen Sprachgebrauch wird Sustainability immer häufiger genutzt und findet vor allem in der Wirtschafts- und Wissenschaftssprache Anwendung. Durch den eingegrenzteren Gebrauch wird es weniger als Buzzword wahrgenommen und meint somit eine konsequente Verfolgung des Prinzips des verantwortungsvollen Ressourcenverbrauchs.

Sustainable Value

Sustainable Value ist ein Instrument, um die ökonomischen Effekte eines Unternehmens (Wertsteigerung) zu berechnen, indem die ökologischen und sozialen Lasten, die damit verbunden sind, eingerechnet werden. Das Konzept wurde von einer Gruppe deutscher Wissenschaftler erarbeitet. https://www.sustainablevalue.com/

Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)

Unter dem Eindruck des steigenden Risikos einer sogenannten Kohlenstoffblase aufgrund falscher Bewertung von Finanzanlagen, die Klimarisiken ignoriert, beauftragten die G20-Staaten den Finanzstabilitätsrat mit einer Untersuchung. Die Richtlinien der TCFD geben Empfehlungen für die freiwillige Offenlegung von Klimarisiken für betroffene Unternehmen aller Sektoren. Unterschieden werden zwei Arten von Risiken: physische Risiken durch den Klimawandel selbst, beispielsweise durch den Anstieg des Meeresspiegels oder extreme Wetterereignisse, sowie Haftungsrisiken für Unternehmen durch neue und striktere Regularien zum Klimaschutz. Die Richtlinien sprechen alle Unternehmen an, die von solchen Risiken direkt und indirekt betroffen sind. Die Empfehlungen werden den Kernbereichen Governance, Strategie, Risikomanagement sowie Maßzahlen und Ziele eines Unternehmens zugeordnet. Jeder dieser vier Bereiche enthält Anregungen bezüglich der Offenlegung klimabezogener Finanzrisiken. Die Messung sollte alle Scope-1-, Scope-2- und ggf. Scope-3-Treibhausgasemissionen beinhalten. Als Maßzahlen werden interne Kohlenstoffpreise oder Gewinne aus emissionsarmen Produkten und Dienstleistungen empfohlen. Für die interne Zielsetzung bietet sich auch die Orientierung der Unternehmen an wissenschaftsbasierten Zielen (Science Based Targets) an. https://www.fsb-tcfd.org/

UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte

Die UN-Leitprinzipien (engl.: UN Guiding Principles on Business and Human Rights, auch „Ruggie-Prinzipien“ nach Initiator John Ruggie genannt) wurden 2011 von der Menschenrechtskommission der UN unterstützt. Sie formulieren die Pflicht der Staaten und der Unternehmen, ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht nachzukommen und geben u. a. eine Orientierung zur Implementierung von Due-Diligence-Prozessen. Sie umfassen Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte, Verfahren zur Ermittlung tatsächlicher und potenziell nachteiliger Auswirkungen auf die Menschenrechte, Maßnahmen zur Abwendung potenziell negativer Auswirkungen und Überprüfung der Wirksamkeit dieser Maßnahmen, Berichterstattung sowie einen für alle potenziell Betroffenen zugänglichen Beschwerdemechanismus.

United Nations Global Compact

Der Global Compact der Vereinten Nationen (UN Global Compact) ist eine Initiative der Vereinten Nationen für Unternehmen, die sich verpflichten, ihre Geschäftstätigkeit an zehn Prinzipien zur Nachhaltigkeit auszurichten. Dazu gehören u. a. Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Inhalte aus dem Fortschrittsbericht (Communication on Progress, CoP) eines Unternehmens können zum Großteil in die DNK-Erklärung übernommen werden. Vice versa stellt die DNK-Erklärung, ergänzt um eine Erklärung der Geschäftsführung zur fortdauernden Unterstützung des Global Compact, einen vollständigen Fortschrittsbericht dar. https://unglobalcompact.org/

Umweltberatung

Umweltberatung bezeichnet allgemein die Beratung von Unternehmen oder auch Privatpersonen mit dem Ziel ihr Handeln umweltfreundlicher zu gestalten. Im Kontext von Unternehmen wird auch oft von technischer Umweltberatung gesprochen, da die meisten Beratungen darauf abzielen technische Prozesse zu optimieren, um Ressourcen zu sparen. Zum Vorteil des Unternehmens geht dadurch mit einem geringeren Ressourcenverbrauch nicht nur eine Schonung von Umweltressourcen sondern auch meist finanzielle Einsparungen einher. Kernthemen von Umweltberatungen sind die Einsparungen von Strom, Wärme, Wasser und Abwasser sowie betrieblichen Hilfsstoffen. Aber auch die Umstellung auf Eigenproduktion erneuerbarer Energien, Flächennutzung und Flächenversiegelung oder ökologisch natürliche Abwasserentsorgung spielen eine Rolle. Zur Steuerung und Verbesserung von Umweltleistungen können Umweltmanagementsysteme angewandt werden, die teils von Umweltberatungen aufgesetzt werden.
Bundesverband für Umweltberatung: https://www.umweltberatung-info.de/

Umweltmanagement

Beim Umweltmanagement geht es um ein systematisches Erfassen der Umweltleistung oder des Einflusses auf die Umwelt. D.h. es bezieht Aspekte wie Wasserverbrauch, Emissionen in Luft (z.B. CO2) und Wasser (z.B. Abwässer), Einbringen von Giften in die Umwelt, Rohstoffverbräuche oder Flächenverbräuche (z.B. Versiegelung) etc. erfasst werden. Die Erfassung ist der erste Schritt um Verbräuche und Einflüsse zu managen. Das Umweltmanagement unterstützt das Unternehmen dabei behördliche Umweltauflagen zu erfüllen oder eigenen (umweltorientierten) Anforderungen an Prozesse, Produkte etc. gerecht zu werden. Es werden Aspekte der Umwelt fokussiert, d.h. soziale Aspekte spielen in einem Umweltmanagement keine Rolle. Umweltmanagement kann ein Element vom Nachhaltigkeitsmanagement sein. Wichtige Elemente in der Umsetzung des Umweltmanagements können Umweltmanagementbeauftragte (UMB) und das Umweltmanagementsystem (UMS) sein. Das System bildet den größeren Rahmen für das Umweltmanagement. Für die Umsetzung eines Umweltmanagements kann ein eigenes Vorgehen entwickelt werden. Ebenso ist es möglich, auf zahlreiche Vorlagen oder Management-Standards zurückgegriffen werden. Letztere Option ermöglicht es Unternehmen, bereits erprobte Rahmen zu nutzen, damit auf Erfahrung und Hilfe von Außen zu setzen und eine Vergleichbarkeit zu anderen Branchen oder Organisationen zu ermöglichen. Typische Umweltmanagementansätze sind EMAS (früher bekannt unter EU-Öko-Audit) und ISO14001 (Umweltmanagementsystems) bzw. ISO14004 (Umweltmanagement)

Umweltschutz

Umweltschutz umfasst Maßnahmen, die den Erhalt der natürlichen Umwelt ermöglichen. Zur natürlichen Umwelt gehören sowohl ganze Ökosysteme als auch tierische und pflanzliche Arten und auch nicht-lebendige Systeme wie Berge oder Flüsse. Ziel des Umweltschutzes ist in Summe der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen, aber auch der Erhalt der Systeme aus Respekt vor der Natur. Maßnahmen des Umweltschutzes lassen sich in vorbeugende (Prävention), reduzierende (Repression) und wiederherstellende (Reparation) unterteilen.
Aufgrund der komplexen Zusammenhänge natürlicher Systeme gilt es nach dem Vorsorgeprinzip zu handeln und so wenig Schaden bzw. Veränderung wie möglich vorzunehmen. Wichtigste Handlungsfelder des Umweltschutzes sind der Klimaschutz, der Waldschutz und der Gewässerschutz. Besondere Bedeutung gewann der Umweltschutz in der Mitte des 20. Jahrhunderts, als die Folgen menschlichen Handelns, insbesondere intensiver Industrien, auf die Umwelt greifbar wurden. Seitdem engagieren sich immer mehr Menschen z.B. in Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace oder dem BUND. In Zuge dessen gewann Umweltschutz auch für Unternehmen immer größere Bedeutung.

Wertschöpfungskette

Die Wertschöpfungskette (engl.: Value Chain) ist die vollständige Abfolge von Aktivitäten oder Akteuren, die Werte in Form von Produkten oder Dienstleistungen schaffen oder empfangen. Aktivitäten können sein: Rohstoffbeschaffung, Vorfertigung, Veredelung, Vertrieb, Logistik sowie Recycling und Entsorgung gebrauchter Produkte. Zu den Akteuren, die Werte schaffen, gehören Lieferanten, ausgegliederte Erwerbstätige, Auftragnehmer und andere. Zu den Akteuren, die Werte empfangen, gehören Kunden, Konsumenten, Auftraggeber, Mitglieder und andere Nutzer. Der Lieferkette gegenüber ist die Wertschöpfungskette demnach der weitreichendere Begriff.

Wesentlichkeit

Wesentlichkeit beschreibt im Nachhaltigkeitsmanagement das Prinzip, dass ein Unternehmen den eigenen Fokus auf solche Themen legen soll, die von besonderer Bedeutung für Umwelt, Gesellschaft und das Unternehmen selbst sind. Hintergrund ist, dass Nachhaltigkeit oft sowohl für das Unternehmen als auch externe Stakeholder komplex ist und eine große Themenvielfalt umfasst. Das systematische Erarbeiten der „wesentlichen Themen“ hilft somit als Abgleich. Damit kann eingeschätzt werden, ob ein Unternehmen effektiv, also nutzbringend, an seiner Nachhaltigkeitsleistung arbeitet. Arbeitet ein Unternehmen vorrangig an Nachhaltigkeitsthemen, die nicht wesentlich für das Unternehmen sind, läuft es Gefahr Greenwashing zu betreiben.

Beispiele von Wesentlichkeit

Um greifbarer zu machen, was gemeint ist, hier einige Beispiele:

Bedeutung in CSR-Reporting-Standards

Die meistverwendeten Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung – der GRI Sustainability Reporting Standard (GRI SRS) und der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) – bauen auf eine Wesentlichkeitsanalyse.
Berichterstattende Unternehmen sollen hierbei aufzeigen, welche Nachhaltigkeits-Aspekte als wesentlich identifiziert wurden und wie das Vorgehen hierfür war. Im Nachhaltigkeitsbericht soll dann vorrangig und ausführlicher auf jene wesentlichen Aspekte eingegangen werden – welche Maßnahmen ergriffen wurden, welche Veränderungen erreicht wurden, welche Ziele gesetzt werden.

Bedeutung für Nachhaltigkeitsstrategien

Die Bestimmung wesentlicher Nachhaltigkeits-Themen ermöglicht es, die verfügbaren Ressourcen für jene Themen einzusetzen, die am meisten Wirkung für die Nachhaltigkeitsleistung erzielen. Dem Unternehmen wird eine klarere Orientierung gegeben und die Nachhaltigkeits-Maßnahmen können gebündelt werden. Zusätzlich kann internen und externen Stakeholdern begründet dargelegt werden, warum welche Maßnahmen durchgeführt werden und andere hinten an stehen.

Bestimmung der Wesentlichkeit

Zur Bestimmung der Wesentlichkeit werden je nach Modell 2 bis 3 Dimensionen betrachtet: Eine ausführliche Beschreibung, wie die Wesentlichkeit bestimmt wird, findet sich im „Leitfaden für effektive Wesentlichkeitsanalysen“ Eine weitere hilfreiche Quelle ist der Artikel zur „Erstellung der Grundlage für eine Nachhaltigkeitsstrategie

Wesentlichkeitsanalyse, und -matrix

Wesentlichkeitsanalyse bzw. -matrix (auch: Materialitätsanalyse) ist ein strategisches Analysewerkzeug, mit dem die für eine Organisation und ihre Anspruchsgruppen (Stakeholder) bedeutenden Nachhaltigkeitsthemen ermittelt werden. Sie umfasst die externe Umfeldanalyse, die interne Organisationsanalyse und die Analyse der Stakeholder-Erwartungen. Die Ergebnisse werden in einer Matrix abgebildet. Das Ergebnis der Umfeld- und der Organisationsanalyse bildet die erste Dimension der Matrix ab. Die zweite Dimension stellt das Ergebnis der Analyse der Stakeholder-Erwartungen dar. Aus der Gegenüberstellung der für die Organisation und für die Stakeholder relevanten Themen werden so Handlungsfelder für die strategische Planung abgeleitet.

Ziele

Ziele beschreiben einen wünschenswerten Zustand, der zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft durch entsprechendes Verhalten erreicht werden soll. Quantitative Ziele sind mit einer Zahl hinterlegt, z. B. die Reduktion des Energieverbrauchs um 20%. Qualitative Ziele beschreiben einen Zustand, der erreicht werden soll. Auch sie sollten so formuliert sein, dass eindeutig festgestellt werden kann, ob das Ziel zum Zeitpunkt X erreicht wurde oder nicht, z. B. die Einrichtung eines Betriebskindergartens oder Klimaneutralität.

Zuverlässigkeit

Zuverlässigkeit bedeutet, dass bei einer Wiederholung der Messung unter gleichen Rahmenbedingungen das gleiche Messergebnis erzielt werden würde und das Ergebnis somit kein Zufallsprodukt war. Das beinhaltet in der Umsetzung z. B., dass die Daten an allen Unternehmensstandorten mit derselben Methodik erhoben werden, damit sie konsistent sind und zusammengefasst werden können. Intern genutzte Indikatoren sollten über die Zeit möglichst vergleichbar sein, damit Veränderungen sichtbar werden. Das heißt z. B. für die Erfassung der Anzahl der Mitarbeitenden, dass nicht in einem Jahr die befristeten Angestellten eingerechnet werden und im nächsten Jahr nicht. Extern kommunizierte Indikatoren sollten, wenn möglich, anerkannten Standards entsprechen, damit Sie Ihr Unternehmen mit anderen vergleichen können.

Quelle: https://plant-values.de/glossar/
Quelle: https://www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de/de-DE/Home/Services/Glossar